Rezension: „Together Forever“
Titel: TOGETHER
FOREVER – total verliebt
Englischer
Originaltitel: One Week GIRLFRIEND
Autor: Monica
Murphy
Übersetzer: Lucia Sommer
Verlag: Heyne Verlag
Taschenbuch, 8.99€
ISBN: 978-3-453-41853-0
Seitenzahl: 272
Altersempfehlung: ab 14 (nur mit Erfahrungen im Genre),
sonst ab 15 (oder 16)
Genre: New
adult (Lovestory), Erotik
Quelle: Randomhouse / Heyne Verlag
Inhalt: Ich
bin die Freundin von Drew Callahan, College-Football-Legende und Traumtyp. Er
ist schön, lieb – und trägt noch mehr Geheimnisse mit sich herum als ich. Er
hat mich zu einem Teil seines Lebens gemacht, in dem alles nur Schein ist und
jeder mich irgendwie hasst. Und wie es aussieht, will ihn jede haben. Aber er
hat nur eins im Kopf: mich. Ich weiß nicht, was ich noch glauben soll. Das
Einzige, was ich weiß: Drew braucht mich. Und ich will für ihn da sein. Für
immer.
Inhalt: (Selbst
zusammengefasst, kleine Spoiler vorbehalten) Als Drew, wohlhabender Student,
Footballspieler, unverschämt gutaussehend, über Thanksgiving zu seinen Eltern
reisen muss, ist ihm sofort klar, dass er ein Schutzschild braucht, eines, das
ihn auch aus schwierigen Situationen rettet. Dieses Schutzschild soll
gleichzeitig seine angebliche Freundin sein. So engagiert er Fable, die die
üppige Bezahlung sehr gut gebrauchen kann. Auf ihrer gemeinsamen Reise kommen sich Drew und Fable näher, doch
scheinbar hat sich alles gegen sie verschworen: Geheimnisse der Vergangenheit
reißen alte Wunden auf und sorgen für einen emotionalen Kampf, der über Liebe
und Leben bestimmt.
Erwartungen:
Da meine Freunde so von diesem Buch schwärmten, fühlte ich mich gezwungen, es
als Rezensionsexemplar anzufragen! So wurde es mir freundlicherweise vom
Heyne-Verlag (Bloggerportal) zur Verfügung gestellt, wofür ich mich hiermit
nochmal herzlichen bedanken möchte. Auch der Klappentext klingt
vielversprechend. Für mich hatte er gewisse Ähnlichkeiten mit einem
persönlichen Tagebucheintrag, diese sollen bekanntlich voller Geheimnissen
stecken. Daraus konnte ich schließen, dass sich der Leser mit Drew und Fable
auf die Suche nach ihnen begeben soll!
Cover: Das
Cover sieht vorerst sehr „genrespezifisch“ aus, denn auf diversen Young adult-Büchern
werden die Paare, um die sich die Geschichte ereignet, abgebildet, so auch
hier. Trotzdem kann man, je länger man sich mit ihm vertraut macht, mehr
hineininterpretieren, als wahrscheinlich vorgesehen ist. Zuerst einmal fällt
auf, dass die verwendeten Farben oft in warmen Tönen gehalten wurden, die
zusammen sehr gut harmonieren! Dies könnte auf die schon im Klappentext
beschriebene, innige Beziehung zwischen den Protagonisten hindeuten. Ebenfalls
warm, in diesem Fall orange, sind die Strahlen der Sonne, die sich ihren Weg
durch die Haare der Frau bahnen. Stellt es die aufgehende Morgensonne da,
könnte das ein Indiz auf den Beginn großer Liebe sein, deren Bestimmung das
Unbestimmte ist, schließlich weiß niemand, was ein anstehender Tag für ihn
bereithält! ♥
Meinung:
Geschichte: Das Spiel der
falschen Freundin ist längst nichts neues mehr und wurde schon oft schlecht
umgesetzt- was man von diesem tollen Buch definitiv nicht behaupten kann! Eher
im Gegenteil; die ausgezeichnet durchdachte Geschichte weist keinerlei
Widersprüche auf, die Figuren haben (zur Abwechslung) einen sehr deutlichen
Charakter und auch sonst ist es schwierig, etwas zu finden, was nicht gut gelungen
ist! Die teilweise ruckartigen Stimmungswechsel werden auch für den Leser
spürbar, so dass für eigene Gedanken kein Platz ist- die Geschichte nahm mich
ein und ließ mich nicht mehr los. Die am Anfang versprochenen Geheimnisse werden
zwar lange geheim gehalten, doch leider sorgte bei mir ein Satz dafür, dass sich
meine Vorahnung, wie das Buch endet, bestätigte. Über diese Tatsache sehe ich
aber einfach mal hinweg, da die Mühe, diese nicht zu verraten, alles wieder
wett macht, zudem ist es noch etwas ganz anderes, alles schwarz auf weiß zu
sehen! Da die Kapitel abwechselnd aus der Sicht Fables und Drews geschrieben
sind, sind Handlungen durch Gedanken besonders nachvollziehbar, dazu gleich
mehr! Abschließend möchte ich noch sagen, dass es sehr intime Szenarien gibt,
daher auch meine Altersempfehlung; man sollte sich in diesem Genre schon etwas
auskennen, wenn man das Buch mit 13 oder 14 lesen möchte, zudem erfordert es
eine gewisse Reife. Darüber hinaus finde ich eine Empfehlung ab 15 durchaus
angemessen.
Charaktere:
Fable und Drew wurden bis ins kleinste Detail charakterisiert. Sie sind so
lebendig, so tiefgründig, dass sie theoretisch jede Sekunde in die echte Welt
einziehen könnten und dort kein bisschen wegen fehlender Charaktermerkmale
auffallen würden!
An ihnen wird besonders deutlich, dass Liebende auf Details in Form von
Charakterzügen, Gewohnheiten, Vorlieben o. ä. achten, und die Bedeutung von
Wut, Eifersucht und Hass zu einer wird, die man sich von seinem Partner wünscht!
Fable: Fable stammt aus sehr einfachen, dadurch aber schwierigen Verhältnissen. Ihr
13 jähriger Bruder gelangt allmählich auf die schiefe Bahn, da das Geld vorne
und hinten nicht reich. Das interessiert seine und damit auch Fables Mutter
herzlich wenig; sie stellt ihre eigenen Bedürfnisse weit über die der Kinder,
wodurch sich Fable gezwungen fühlt, die Funktion der fehlenden Elternteile zu
übernehmen. Für Geld tut sie deswegen fast alles. All dies muss ihren Charakter
meiner Meinung nach stark geprägt haben, denn starke Menschen, die den
Lebensmut nicht verlieren, haben oft harte Zeiten hinter sich. Trotzdem, eins
muss man Fable lassen; sie ist unglaublich selbstbewusst und weiß sich immer zu
helfen. Sie schreckt nicht davor zurück, anderen gegenüber frech zu sein, was beim
Leser einen sehr humorvollen Nachgeschmack hinterlässt! Ebenfalls auf ihr Temperament
zurückzuführen ist ihre unersättliche Neugierde. Sie möchte die Gründe
erfahren, die Drew zu dem gemacht haben, der er ist, die ihn handeln lassen,
wie er es tut. Zudem beschert ihr Drew noch ungeahnte Gefühle, die sie sehr
verletzlich machen, verunsichern. Nach außen hin möchte sie sich nichts
anmerken lassen, doch jeder, sie selbst eingeschlossen, weiß, dass ihre Hülle
zu dünn dafür ist. Wie Drew selbst sagt, ist sie ein einziger Widerspruch!
Trotz der Tatsache, dass die Beziehung von Fable und Drew noch auf
wackligen Beinen stand, kam mir Fable draufgängerisch, zu „locker“ vor, sie
überstürzte vieles und dachte schon weiter, obwohl sie sich dies eigentlich
noch nicht erlauben durfte.
Zu Beginn war Fable mir allerdings extrem unsympathisch. Ihre Sätze waren
kurz angebunden, die Wortwahl sehr… heftig. Im Laufe des Buches wird sie
offener, verständnisvoller, freundlicher (obwohl sie bei ihrer Art, alles was
sie denkt sofort zu sagen, bleibt), womit sie kurzfristig bei mir punkten
konnte. Leider, und das finde ich wirklich sehr bedauernswert und kann es mir
nicht erklären, wieso, verhält sie sich am Ende ziemlich egoistisch und empathielos
gegenüber Drew. Als er viele Sachen verarbeiten muss und Unterstützung
bräuchte, sorgt sie sich mehr oder weniger nur um ihre Beziehung zueinander.
Fable-Fazit: Obwohl ich viele negative Punkte genannt habe, ist mir Fable
ans Herz gewachsen. Die Sorge um ihren Bruder und Drew (jedenfalls bis es an
das letzte Viertel geht :D) ist wirklich rührend , das Gesamtbild macht sie zu
einer wundervollen Frau, die begriffen hat, dass das Leben nicht nur aus
Schuhen und Lippenstift besteht.
Drew: Drew ist, wie viele fiktive Jungs/Männer der Mädchenscharm:
Intelligent, beliebt und gutaussehend, ein muskelbepackter Footballspieler, der
im Wohlstand aufwuchs.
In Wirklichkeit aber hat Drew eine Mauer um sich gebaut. Er lässt niemanden
an sich heran und ist oft allein, was an seiner Vergangenheit liegt. Er braucht
Fable, seine bezahlte Scheinfreundin, um den Flashbacks, mit denen er in seinem
alten Wohnort zu kämpfen hat, ein endgültiges Ende zu setzen.
Drews Verbundenheit zu Fable ist etwas ganz besonderes. Von der ersten
Sekunde an wusste er, dass nur Fable dem Druck seines Vaters und seiner
arroganten Stiefmutter standhalten würde. In der darauffolgenden Zeit
entwickelt sich etwas zwischen ihn, etwas, was sehr zerbrechlich ist, wenn man
es falsch behandelt.
Drew war mir im Verlaufe des Buches um einiges weiter entfernt als Fable,
was aber auch seine guten Seiten hatte, denn nur so, wie oben schon
geschrieben, kann die Stimmung, die zwischen den Zeilen herrscht, auch auf den
Leser übertragen werden.
Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, weil alles weitere Spoiler
enthalten würde, aber eines möchte ich über ihn noch sagen; er hat ein großes
Herz, was er, nur er allein abstreitet.
Beide: Ach, wenn sie nur wüssten, was der andere denkt. Alles wäre viel einfacher! Was mir in ihrer Beziehung aufgefallen ist? Sie denken beide das gleiche, gehen aber davon aus, dass der jeweils andere das Gegenteil denkt. So versuchen sie, ihren Partner zu verstehen, obwohl die „Antwort“ in greifbarer Nähe liegt!
Ferner geht bei ihnen vieles ziemlich schnell von statten- tiefgehendes
Vertrauen ist in der kurzen Zeit, in der sie sich kennen, schnell hergestellt.
Beide-Fazit: Die Bindung zwischen Drew und Fable ist anders als die anderer
Paare- logisch, wenn man die Bedingungen, unter denen sie sich näher gekommen
sind, genauer betrachtet!
Schreibstil: Wie vorhin schon
erwähnt, besteht das Buch aus den Sichten Drews und Fables. Dadurch werden die
Charaktere noch lebendiger- jeder hat seine eigene Meinung, seine eigenen
Gedanken, handelt anders als der andere es tun würde. Der Wechsel hilft dabei,
die Figuren zu verstehen und führt sie näher an den Leser heran, da alles, was
nicht aus ihren Handlungen hervorgeht, somit geklärt wird.
Ich bin mir sicher, dass Monica Murphy einmal mindestens genauso verliebt
war wie Drew und Fable es sind. Sie beschreibt die Liebe so perfekt, dass auch
jemand, dem noch nicht der Richtige begegnet ist, weiß, wann dies der Fall ist!
Sonstiges: Ich bin vollkommen
begeistert von dieser packenden Geschichte, deren Potenzial sehr gut
ausgeschöpft wurde!
Fazit:
Diese Rezension ist ebenfalls auf folgenden Websites zu finden:
- Lovelybooks
- Büchertreff
- Goodreads
- Bloggerportal
- Auf der Verlagsseite
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